New Angeles

Eins direkt vorweg: Ich mag kooperative Spiele, auch wenn sie es eigentlich nicht sind... Das Thema Science Fiction / Endzeit / Wiederaufbau / Mechs / ... schlecht mich eigentlich ab. Aber...

Bei New Angeles klang das Konzept für mich extrem spannend: Die Spieler versuchen gemeinsam zufällig gezogene Ziele zu erfüllen. Ziel für jeden Spieler ist es zu Spielende reicher zu sein als ein anderer Spieler, den man am Anfang verdeckt zugelost bekommt. Beim Zulosen kann man auch sich selbst bekommen, und muss dann, variierend nach Spielerzahl, mindestens 2., 3. oder 4. werden. Aber man könnte auch eine Karte ziehen, dass man der Gegenspieler zu allen ist und dann alleine das Spiel gewinnt, wenn das Spiel 25 Schäden produziert hat und man selbst 25 Geld gesammelt hat...

In jeder Runde macht ein Spieler durch Ausspielen einer Karte einen Vorschlag, was in dieser Runde getan wird, um das aktuelle Ziel zu erreichen. Die anderen Spieler könne, müssen aber nicht, reihum jeweils einen Gegenvorschlag machen. Waren hiermit alle am Zug geht es wieder reihum abzustimmen, welcher der Vorschläge ausgeführt wird. Dabei kann man diskutieren oder andere Spieler mit Geschenken (Karten, Geld, Versprechungen, ...) „bestechen“. 

So weit so gut. Im Grunde hat mir das ganze Diskutieren gefallen. Es dauerte nur für das, was das Spiel bietet, einfach zu lang.... Zudem hatte ich extremes Pech. Wir waren zu 5. Zwei Spieler hatten sich gegenseitig und gönnten sich - allerdings sehr unauffällig - nichts. Die anderen beiden Spieler hatten sich anfangs auch gegenseitig. Einer dürfte jedoch die beiseite gelegte Gegnerkarte ansehen und tauschen - und wurde dann zum Gegenspieler leer, was auch sehr schnell allen klar war. Sein eigentlicher Gegner war jedoch so reich, dass er gegen ihn keine Chance gehabt hätte - und als Gegner aller hat er m Ende sogar gewonnen. Durch Zufall, weil ihm zwischendurch mal ein Geld geschenkt wurde, weil es verteilt werden musste, an anderer Stelle würde ihm dafür kein Geld abgenommen. Naja, beim 2. Spiel macht man das sicher anders... Nun zu meiner Rolle, die ja fast auf der Hand liegt: ich hatte mich selbst und musste mindestens Zweiter werden. Ich dachte, dass das ja so schwer nicht sein kann, vor allem, weil es mir grundsätzlich ums Spielen und nicht ums gewinnen geht - solange ich eine Chance habe... hatte ich aber nicht. Die allgemeinen Ziele liefen so konträr gegen meine Ziele und Funktionen, dass kein Spieler auch nur ansatzweise gewillt war, meinen Vorschlägen zu folgen. So war mir nach gut der Hälfte des Spiels klar - als dann das 3. und letzte Ziel aufgedeckt wurde, dass ich kein Licht mehr sehen werde. Großartig stören kann man die anderen aber auch nicht, ohne dem Gegner aller stark unter die Arme zu greifen. Also spielt man vorrangig gegen ihn. Also im Grunde wird man gespielt.

Und dafür dauerte es ab diesem Moment noch über eine Stunde, bis es vorbei war. Unterhaltsam zwar aber frustrierend. 

Auch wenn ich das Konzept gut fand und weiterhin finde, sind für mich die einzelnen Dinge zu unausgewogen und teilweise etwas unübersichtlich. Leider erhält New Angeles daher auch wieder meinen Kommentar: Nett, aber bitte nicht mehr mit mir...